Lennart Busse
@lennartbusse.bsky.social
650 followers 730 following 590 posts
Redakteur @wasbishergeschah zuständig für Geschichtestuff und Literaturfacts / zuständig gegen schnelle Autos und schlechte Romane. Geschichte und Germanistik @UniWien
Posts Media Videos Starter Packs
lennartbusse.bsky.social
5) Wien Museum, Albin Egger-Lienz, Weihnachten bei den Standschützen, 1916.
7) Bundesarchiv, Vereidigung der Wiener Polizei auf Hitler, 1938 (CC-BY-SA 3.0). 11/11
lennartbusse.bsky.social
Leo Schuster, „... und immer wieder mußten wir einschreiten!“ Ein Leben „im Dienste der Ordnung“ (Damit es nicht verlorengeht…), Wien/Graz 1986.
Bilder:
1) Buchcover Leo Schuster.
3) Wien Museum, Militär-Strafe für schwere Vergehen, 1916. 10/11
lennartbusse.bsky.social
Mehr zum Thema Geschichte auf unserem
Blog @wasbishergeschah.bsky.social!

Weiterführend: Christa Hämmerle (Hg.), Des Kaisers Knechte. Erinnerungen an die Rekrutenzeit im k. (u.) k. Heer 1868 bis 1914 (Damit es nicht verlorengeht… 66), Wien/Köln/Weimar 2012. 9/11
lennartbusse.bsky.social
Im Januar 1945 wird Schuster wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft entlassen. Für ihn ist die eigentliche Ungerechtigkeit, dass er nun „vogelfrei und wehrlos“ dasteht. Nur 3 Jahre später arbeitet er wieder als Polizist. 8/11
lennartbusse.bsky.social
Im Austrofaschismus und unter den Nazis ist Schuster Postenkommandant bei der Polizei. Nun begeistert er sich selbst für das Durchsetzen von „Disziplin und Ordnung“. Dafür verprügelt er auch Unschuldige. Und selbst den Mord an einem Zwangsarbeiter genießt er als Spektakel. 7/11
lennartbusse.bsky.social
In seinen Erinnerungen schreibt Leo Schuster: „Kein Wunder, dass es alle Jahre Selbstmorde gab.“ Das Ende des Militärdienstes ist für ihn eine Befreiung. Seine Ablehnung gegen das Quälen von Schwachen ist aber bald vergessen. 6/11
lennartbusse.bsky.social
Wenn einer der Soldaten unter der körperlichen Belastung zusammenbricht, verspotten ihn die anderen. Die Rekruten verprügeln ihre vermeintlich schwachen Kameraden und übergießen sie in der Nacht mit Wasser. 5/11
lennartbusse.bsky.social
Besonders gerne verordnen sie „Froschhüpfen“ in voller Montur. Dabei müssen die Rekruten bis zum Umfallen in der Hocke herumspringen. Der einzige Schutz vor den regelmäßigen Schikanen ist Bestechung. Leo Schuster verdient dafür aber zu wenig. 4/11
lennartbusse.bsky.social
Vom Militärdienst erhofft sich Leo Schuster drei Jahre ohne Hunger und Existenzsorgen. Er hat lange erfolglos versucht, als Schneider sein Geld zu verdienen. Die willkürlichen Bestrafungen durch die Offiziere dämpfen seine Begeisterung allerdings schnell. 3/11
lennartbusse.bsky.social
US-„Kriegsminister“ Pete Hegseth nimmt aktuell Gesetze zum Schutz von Rekrut:innen in der Armee zurück. Für ihn „verweichlichen“ die US-Soldat:innen ohne Beschimpfungen. Dabei ist das Demütigen von Untergebenen beim Militär ohnehin üblicher als anderswo – auch in Österreich. 2/11
lennartbusse.bsky.social
Österreich-Ungarn, 1910: Während seines Militärdienstes empört es Leo Schuster, dass im Heer der Habsburger die Schwachen gequält werden. Später setzt er als Polizeikommandant mit Gewalt die Diktatur der Nazis durch. 1/11
lennartbusse.bsky.social
Mehr zum Thema Protestgeschichte auf unserem Blog @wasbishergeschah.bsky.social!

Bilder:
1) 5) Wien Museum, Flugblatt auf die Hinrichtung des Jakobiners Franz Hebenstreit von Streitenfeld, 1795.
3) Wien Museum, Carl Schütz, Osterfest im Stephansdom, 1782. 6/6
lennartbusse.bsky.social
2010 „wiederholen“ Historiker:innen den Prozess im Wiener Rathaus und rehabilitieren Hebenstreit. 2012 entfernt dann auch das Kriminalmuseum den Kopf von Hebenstreit aus der Ausstellung. 5/6
lennartbusse.bsky.social
Doch Hebenstreit erzählt betrunken einem Spitzel von seinen revolutionären Träumereien. Das genügt , dass über 50 Gruppenmitglieder verhaftet werden. Schauprozesse führen zu harten Urteilen. Hebenstreit und acht weitere Personen werden hingerichtet. 4/6
lennartbusse.bsky.social
Im Stephansdom legen die Mitglieder Flugblätter aus, die als Gebetszettel getarnt sind. In einem Gedicht beschwört Hebenstreit eine Gesellschaft ohne Armut. Dort soll es kein „albernes Recht der Erbfolge“ geben. Konkrete Pläne für einen Umsturz hat die Gruppe aber nicht. 3/6
lennartbusse.bsky.social
In Österreich werden die Habsburger bis heute als friedliche Herrscher verklärt. Dabei unterdrücken sie demokratische Bestrebungen in ihrem Reich lange brutal. Hebenstreit ist Teil einer solchen Gruppe, die sich für eine demokratische Revolution einsetzt. 2/6
lennartbusse.bsky.social
Wien, 1794: Der Offizier Franz Hebenstreit will Kaiser und Privateigentum abschaffen. Doch nach der französischen Revolution fürchtet Kaiser Franz II. einen Umsturz im eigenen Land – und er hat seine Spitzel überall. Hebenstreits Kopf landet im Wiener Kriminalmuseum. 1/6
lennartbusse.bsky.social
Bilder:
1) ÖNB, „Wünsch dir was!“ in der Wiener Stadthalle, 1970-1971.
3) ÖNB, Scheidl, ORF-Sendung „Wünsch dir was!“, 1971.
4) Stadtarchiv Kiel, Friedrich Magnussen, Holtenauer Straße bei Nacht, 1970 (CC BY-SA 3.0 DE). 6/6
lennartbusse.bsky.social
Das Konzept hat riesigen Erfolg. Bis zu 30 Millionen Menschen schalten ein, wenn am Samstagabend „Wünsch dir was!“ im Fernsehen läuft.
Mehr zum Thema Alltagsgeschichte auf unserem Blog @wasbishergeschah.bsky.social! 5/6
lennartbusse.bsky.social
Am Ende jeder Sendung stimmen die Leute zuhause über den Sieg ab – allerdings immer nur die aus einer Stadt. Der Grund: Die Leute sollen als Abstimmung die Klospülung drücken. Das lokale Wasserwerk ermittelt dann, für welche Kandidatenfamilie das meiste Wasser gespült wurde. 4/6
lennartbusse.bsky.social
Bei der Show „Wünsch dir was!“ treten drei Familien gegeneinander an. Sie müssen zum Beispiel die geheimen Wünsche ihrer Familienmitglieder erraten oder mit Riesenschlangen kuscheln. 3/6
lennartbusse.bsky.social
Auf Live-Streaming-Plattformen kann man heute per Chat laufend kommentieren. Beim Fernsehen fehlt lange die Möglichkeit, die Menschen zuhause einzubinden. 1969 haben ZDF, ORF und Schweizer Fernsehen aber gemeinsam etwas Neues vor. 2/6
lennartbusse.bsky.social
20. Dezember 1969: Die erste deutschsprachige Fernsehshow hat Zuschauer-Voting. Die Menschen rufen aber nicht an. Für die Abstimmung schalten sie Elektrogeräte ein oder drücken die Klospülung.  1/6
lennartbusse.bsky.social
6) Wikimedia, Rustem Adagamov, Varg Vikernes im Gefängnis, 2008 (CC BY-SA 3.0).
7) Flickr, Eric B., Burzum Shirt, 2011 (CC BY-NC-SA 2.0). 11/11
lennartbusse.bsky.social
Bilder:
1) Flickr, Starstruck85, Varg Vikernes, vor 1993 (CC BY-NC-ND 2.0).
2) Store Norske Leksikon, Mayhem, 1988 (CC BY SA 4.0).
4) Wikimedia, Stephen Craven, Flughafen Manchester, 1993 (CC BY-SA 2.0). 10/11