IfS Frankfurt
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Gegründet und eröffnet in den Jahren 1923/24, steht das Institut für Sozialforschung seither für eine kritische Theorie der Gesellschaft, die den herrschenden sozialen Verhältnissen den Spiegel ihrer uneingelösten Möglichkeiten vorhält.
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Adorno-Vorlesungen 2025
Katharina Pistor – In guter Verfassung? Zur Neuordnung des Geldwesens
22. bis 24. Oktober 2025, jeweils um 18.30 Uhr
Campus Bockenheim, Goethe-Universität

22.10. Das Wesen des Geldes
23.10. Geldverfassung der Gegenwart
24.10. Neuordnung des Geldwesens
Plakat der Adorno-Vorlesungen. Gleiche Info wie im Post.
Katharina Pistor – In guter Verfassung? Zur Neuordnung des Geldwesens - Institut für Sozialforschung
Adorno-Vorlesungen 2025 Seit 2002 veranstaltet das Institut für Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag jährlich Vorlesungen, die an drei Abenden an Theodor W. Adorno erinnern. Im Rahmen der diesjährigen Adorno-Vorlesungen verbindet Katharina Pistor institutionenökonomische und gesellschaftspolitische Ansätze zu einer kritischen Analyse der gegenwärtigen Geldordnung. Sie untersucht Geld als relationales Gut, das nur durch Partizipation vieler Akteure entstehen und wirken kann, und beleuchtet die hierarchische Struktur des Geldwesens aus dieser neuen Perspektive. Kryptowährungen können diese Ordnung aufbrechen, doch haben sich die meisten dezentral geschaffenen Währungen in die bestehende Hierarchie eingefügt. Dass eine andere Ordnung möglich ist und alternative Modelle sowohl institutionell als auch technologisch realisierbar sind, ist die Kernthese ihrer Vorlesungen. In ihrer Auftaktvorlesung setzt sich Katharina Pistor mit dem Wesen des Geldes auseinander, das Sozialtheoretiker:innen seit Aristoteles beschäftigt. Im gesellschaftspolitischen Diskurs wird das Geldwesen oftmals stiefmütterlich behandelt und als technokratisches System naturalisiert, das sozialtheoretischen Ansätzen nicht zugänglich ist bzw. vor diesen geschützt werden muss. In der Tat verkürzt die gegenwärtige Ordnung des Geldwesens als privates, jedoch öffentlich garantiertes Medium das Potenzial des Geldes als relationales Gut. Ein solches Gut entsteht erst durch seine Nutzung durch viele Akteure und gewinnt an Wert, je mehr Menschen es verwenden. Diese Reklassifizierung entzieht sich herkömmlichen Klassifikationen von Gütern als privat, öffentlich oder gemeinschaftlich (common pool resource) und eröffnet somit neue Wege für die Verfassung des Geldes als demokratisches Medium. In der zweiten Vorlesung beschäftigt sich Katharina Pistor mit der Geldverfassung der Gegenwart und plädiert für deren Neuordnung. Diese Verfassung ist nicht in einem einzigen Dokument festgeschrieben, sondern das Produkt von Praktiken, die sich durch Wiederholungen verfestigt haben und auf diese Weise Erwartungen stabilisieren. Eine Vielzahl öffentlicher und privater Akteur:innen und eine noch größere Bandbreite öffentlich bzw. privat emittierter Gelder sind die bestimmenden Elemente dieser Verfassung, wobei nicht alle Akteure gleichgestellt und nicht alle Gelder gleichwertig sind. Die Geldverfassung ist hierarchisch und die Spitze der Hierarchie wird von jenem Geld eingenommen, das die weiteste Verbreitung gefunden hat – nicht zuletzt, weil es von dem Schatten einer Staatsmacht profitiert, die bereit und in der Lage ist, für seinen nominalen Wert und somit seine Zukunft einzustehen. Die Geldverfassung ist somit nicht unveränderlich, sondern spiegelt bestehende Machtverhältnisse wider. Sie ist nicht außergesellschaftlich, sondern durchdringt wirtschaftliche und politische Prozesse, die umso stärker von ihr beeinflusst werden, je mehr die Realisierung geldwerter Profite als Maß aller Dinge idealisiert wird. Diese Überlegungen führen in der dritten Vorlesung zur Frage der Neuordnung des Geldwesens, insbesondere der Frage, welche Alternativen zu dieser Geldverfassung existieren und wie der Übergang zu einer neuen Geldverfassung gestaltet werden könnte. Anhand zahlreicher Beispiele aus der historischen und soziologischen Forschung beleuchtet Katharina Pistor die politische Ökonomie des Geldwesens und seiner Wandlungsmöglichkeiten. Krisen können Auslöser solcher Wandlungsprozesse sein, führen jedoch häufig dazu, das bestehende System zu stabilisieren. Dezentrale Ansätze sind mit heutiger Technologie möglich, wie das Beispiel der Verbreitung von Kryptowährungen zeigt. Ob diese Technologien dazu genutzt werden, ein weiteres spekulatives Gut in Umlauf zu bringen oder eine Neuordnung des Geldes zu bewirken, hängt von ihrer Gestaltung ab. Eine Neuordnung, die dem Wesen des Geldes als relationales Gut gerecht würde, wirft eine Reihe von Fragen auf: Unter welchen Bedingungen entstehen dezentrale Geldsysteme? Welche Möglichkeiten gibt es, diese zu vernetzen und interoperabel zu machen? Und welche Rolle könnten die hütenden Instanzen der gegenwärtigen Geldverfassung, insbesondere die Zentralbanken, als treibende Kräfte für eine Transformation des Geldes spielen? Katharina Pistor lehrt als Edwin B. Parker-Professorin für Vergleichende Rechtswissenschaft an der Columbia Law School und ist Ko‑Direktorin des Center for Political Economy an der Columbia University in New York. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen im vergleichenden Finanzmarkt- und Unternehmensrecht. Nach der eingehenden Beschäftigung mit der Transformation ehemals sozialistischer Länder widmet sie sich seit der Finanzkrise 2008 den rechtlichen Grundlagen kapitalistischer Wirtschaftsordnungen. Für ihre Forschung wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Max‑Planck-Forschungspreis. Ihr 2019 erschienenes Buch The Code of Capital: How the Law Creates Wealth and Inequality (deutsch: Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp 2020) wurde in acht Sprachen übersetzt. Ihre Monografie The Law of Capitalism and How to Transform It erscheint im Herbst 2025. Die Adorno-Vorlesungen finden vom 22. bis 24. Oktober 2025 statt.
www.ifs.uni-frankfurt.de
Nächste Woche starten die diesjährigen Adorno-Vorlesungen von Katharina Pistor.
Auf dem Foto sieht man das IfS-Gebäude und eine Litfaßsäule mit dem Plakat der Adorno-Vorlesungen.
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Dschihadisten. Junge Männer in einer totalen Subkultur - Institut für Sozialforschung
Felix Roßmeißl im Gespräch mit Greta Wagner Warum werden junge Männer, die in modernen Gesellschaften aufgewachsen sind, zu Dschihadisten? Viele, die diesen Weg eingeschlagen haben, führten ihr Leben lange jenseits von Religion und bewaffneten Konflikten. Als Jugendliche oder junge Erwachsene fanden sie jedoch zum Islam in seiner militant salafistischen Auslegung und verschrieben ihr Leben fortan dieser total-religiösen und gewaltaffirmierenden Weltanschauung. Warum vollziehen sie diese ideologische Unterwerfung?  Warum halten sie trotz Zweifeln und Konflikten an diesem Weg fest? Und warum setzen manche dafür sogar ihr Leben aufs Spiel und werden zu brutalen Gewalttätern? Auf der Grundlage von Interviews mit Aussteigern und Angehörigen, Analysen dschihadistischer Propagandamaterialien und Beobachtungen von Gerichtsprozessen hat Felix Roßmeißl Antworten auf diese Fragen gesucht. Er zeigt, wie die jungen Männer in den Sog einer totalen Subkultur geraten und ihr Leben Schritt für Schritt auf die destruktiven Pfade des militanten Salafismus führen. Mit Greta Wagner spricht er über diese dschihadistischen Karrieren und die Frage, was sich aus ihren Bedingungen und Dynamiken über Prozesse autoritärer und ideologischer Unterwerfung lernen lässt. Grundlage des Gesprächs ist das kürzlich veröffentlichte Buch von Felix Roßmeißl: Dschihadisten. Junge Männer in einer totalen Subkultur. Hamburg: Hamburger Edition 2025. Felix Roßmeißl forscht als Soziologe in dem DFG-Projekt „Shaping Future Societies“ an der Hochschule Fulda. Die Studie zu jungen Dschihadisten führte er am IfS Frankfurt durch. Greta Wagner ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Kultursoziologie an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und Redaktionsmitglied der IfS-Zeitschrift WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung.
www.ifs.uni-frankfurt.de
+++Veranstaltungshinweis+++
Dschihadisten. Junge Männer in einer totalen Subkultur
Felix Roßmeißl im Gespräch mit Greta Wagner
Veranstaltung im Rahmen der Reihe »Prismen«
6. November 2025, 20 Uhr
Karl Marx Buchhandlung (@karlmarxffm.bsky.social)
Carolin Amlinger (@camlinger.bsky.social) spricht am 28. Januar 2026 im Rahmen der Reihe »Wie es kommen musste. Aspekte des neuen Autoritarismus« über die Zerstörungslust der Autoritären.
Plakat der Veranstaltungsreihe »Wie es kommen musste. Aspekte des neuen Autoritarismus«
Reposted by IfS Frankfurt
Geschlecht und Affekte in Zeiten rechtsautoritärer antidemokratischer Mobilisierung
Ein Vortrag von Prof. Dr. Birgit Sauer

📆31.10., ab 17:30 Uhr
📍Casino-Gebäude, 1.811

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Zur Anmeldung: buff.ly/yEF57bv
Alle weiteren Infos: buff.ly/Y4sBIG2
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"Auf der Konferenz wurde vor diesem Hintergrund die Frage intensiv diskutiert, warum ... sich [viele] vom 'Möglichen' abwenden. Und sich für eine Politik entscheiden, die teils gar nicht ihren eigenen Interessen entspricht, ja ihnen sogar oft entgegensteht."

www.sueddeutsche.de/kultur/amlin...
Soziologie-Kongress in Basel: Was hat Trumps Aufstieg ermöglicht?
In Basel versucht die Prominenz der Kritischen Theorie drei Tage, sich den Aufstieg autoritärer Tendenzen zu erklären. Ihre Debatte zeigt aber auch: Ideen, wie dem Backlash begegnet werden kann, sind ...
www.sueddeutsche.de
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Wir freuen uns über die Berichterstattung über unsere Konferenz. Allerdings waren wir ein größeres Team, das die Konferenz organisiert hat: Alexandra Schauer, Ann-Katrin Kastberg, Bernd Belina, Johannes Truffer und Lucas Güetli gehörten auch dazu.
+++Nueva publicación+++
En las sombras de la tradición
Una historia de la Escuela de Frankfurt en perspectiva feminista
Prólogo de Verónica Gago
[Übersetzung von: Im Schatten der Tradition, AdR 5]
Buchcover mit dem Titel
+++NEUERSCHEINUNG+++

IfS Working Paper #25
Die Heimkehrerstudien des Instituts für Sozialforschung. Kritische Theorie und Politik in der Bundesrepublik der 1950er Jahre
Von Michael Becker, Dirk Braunstein, Rebekka Winter und Leonie Wüst
Cover des Working Papers mit den gleichen Informationen wie im Post.
Heute Abend, 19 Uhr!
»Gangs of today – Was die Racket-Theorie über die Gegenwart sagen kann«
Volker Weiß im Gespräch mit Paul Erxleben

9. Oktober 2025, 19 Uhr
Künstler*innenhaus Mousonturm

Eine Veranstaltung der Reihe »Wie es kommen musste – Aspekte des neuen Autoritarismus«. Weitere Infos auf der Website des IfS.
Veranstaltungsplakat der Reihe
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Weder normalwissenschaftlich noch politisch harmlos: Claus Offes Texte waren so originell wie erhellend. Nun ist der Sozialwissenschaftler gestorben. Wir republizieren eine Würdigung von Stephan Lessenich, die zu Offes 85. Geburtstag in der SOZIOLOGIE erschien.

www.soziopolis.de/am-puls-der-...
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Morgen geht es los!
Vom 08.-10. Oktober richten wir zusammen mit der @goetheuni.bsky.social und dem @ifsfrankfurt.bsky.social die Konferenz „Gegen/Moderne. Kulturkämpfe um die Gegenwart“ aus. Wir freuen uns über die tollen Gäste. Kommt gerne vorbei!

Mehr Infos und Anmeldung unter gegenmoderne.unibas.ch
Dagmar Herzog war diesen Sommer Research Fellow am IfS und hat im Jahr 2021 die Adorno-Vorlesungen gehalten.
Rassismus, sexualisierte Gewaltbilder und Behindertenfeindlichkeit sind eng miteinander verflochten. Im Gespräch mit Jacobin erklärt die Historikerin Dagmar Herzog, wie Rechte in den USA und in Deutschland damit mobilisieren.
Rechte Parteien normalisieren Grausamkeit
Rassismus, sexualisierte Gewaltbilder und Behindertenfeindlichkeit sind eng miteinander verflochten. Im Gespräch mit Jacobin erklärt die Historikerin Dagmar Herzog, wie Rechte in den USA und in Deutschland damit mobilisieren.
jacobin.de
Diese Woche an der Universität Basel.
Vom 08.-10. Oktober richten wir zusammen mit der @goetheuni.bsky.social und dem @ifsfrankfurt.bsky.social die Konferenz „Gegen/Moderne. Kulturkämpfe um die Gegenwart“ aus. Wir freuen uns über die tollen Gäste. Kommt gerne vorbei!

Mehr Infos und Anmeldung unter gegenmoderne.unibas.ch
»Gangs of today – Was die Racket-Theorie über die Gegenwart sagen kann«
Volker Weiß im Gespräch mit Paul Erxleben

9. Oktober 2025, 19 Uhr
Künstler*innenhaus Mousonturm

Eine Veranstaltung der Reihe »Wie es kommen musste – Aspekte des neuen Autoritarismus«. Weitere Infos auf der Website des IfS.
Veranstaltungsplakat der Reihe