Samira El Ouassil
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Samira El Ouassil
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hallo
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felt cute might delete later
Ich will gar nicht das Stadtbild nochmals aufwärmen - ich hatte nur gesehen, dass die politische Strategie der sogenannten Versicherheitlichung bisher noch nirgends thematisiert wurde. (Soweit ich sehen konnte.) Es wurde richtigerweise erklärt und kritisiert, dass Merz hier subjektives Sicherheitsempfinden und seinen performative-white-knight Frauenschutz missbraucht, um gar-nicht-mal-so-dogwhistelnd Rassismus zu verbreiten und zugleich nicht über das im öffentliche Raum tatsächlich mehr als sichtbare Scheitern der sozialpolitischen Arbeit der Regierung sprechen zu müssen (also Armut, Wohnungsnot, ausgrenzende Drogenpolitik und Umgang mit Suchterkrankungen, kaputt gesparte Infrastruktur). Aber ich würde das gerne noch mal als Versicherheitlichung (auch Sekurisation) sichtbar machen wollen; diese meint konkret die diskursive Strategie Themen aus dem Bereich der täglichen Politik in den Bereich der Sicherheit zu überführen. Soziologe Ole Wæver ist ein Friedensforscher, der für seine Forschung zu Sicherheit und Sprechakttheorie in der Politik bekannt wurde, und Begründer der sogenannten "Copenhagener Schule" innerhalb der Internationalen Beziehungen, die nicht-militärische Aspekte der Sicherheitspolitik betont. Er hat das Modell der Sekurisation oder Versicherheitlichung entwickelt, die erklärt, wie man aus jedem Feld oder politischen Bereich ein Sicherheitsproblem machen kann, per Sprechakt. Die Versicherheitlichung als solche zu erkennen, ist deshalb so wichtig, weil in dem Moment, wo deklariert wird, dass etwas eine Gefahr ist, alle vermeintlich erforderlichen, auch Recht brechende, verfassungswidrige Mittel genutzt werden können. Entscheidend dabei ist nicht die objektive Bedrohung, sondern die Art und Weise, wie diese rhetorisch konstruiert wird: Migration z.B. (oder in Merz‘ Fall die im Grunde sehr banale aber rassistisch von ihm interpretierte Beobachtung, dass an öffentlichen Transitorten die heterogene, demographische Zusammenstellung von sozioökonomischen und infrastrukturellen Aspekten abhängt) wird nicht als soziologisches, soziales oder ökonomisches Phänomen besprochen, sondern als Sicherheitsfrage und somit als existenzielle Gefahr für Staat und Gesellschaft diskutiert. Einwanderung, Asyl und der Andere werden von Politik, Sicherheitsbehörden, Teilen der Medien und einem Teil der öffentlichen Meinung dementsprechend durch das Prisma der Sicherheit gelesen. Kriminalität, Arbeitslosigkeit, Terrorismus, Fanatismus, Asyl und Migration hängen in diesem Prisma angeblich so vohersagbar zusammen, alles wird mit allem vermengt, dass die Verhinderung des einen, automatisch eine Verhinderung des anderen ermöglicht - weshalb institutionalisierte Menschenfeindlichkeit in Form von politischer Gewalt wie Abschiebungen und Rassismus legitimiert erscheint und Struktur- wie Wirtschaftsaspekte komplett ignoriert werden. Man kann das rein theroetisch mit jedem Thema machen, man könnte Mobilität z.B. zu einem Thema der Versicherheitlichung machen, und Straßen als existenzielle Bedrohung deklarieren, die Statistik würde das ja hergeben, immerhin sterben jeden Tag 8 Menschen im Verkehr und werden knapp tausend verletzt, man könnte in der politischen Rhetorik Autos mit Waffen gleichsetzen, jeden Autofahrer als potenzielle Täter deklarieren und vor dem “täglichen Risiko auf jeder Straße für unsere Kinder” warnen. (Aber das verfängt in Autoland Deutschland nicht so gut.) Man sollte z.B. Geschlechtergerechtigkeit und geschlechtsspezifische Gewalt mit dem Prisma der Versicherheitlichung betrachten (...aus rein statistischen Gründen: die überwiegende Mehrheit der Verbrechen in Deutschland werden von Männern begangen, 79,2 % der Partnerschaftsgewalt geht gegen Frauen, der statistisch gefährlichste Ort für Frauen ist ihr Zuhause, bei Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Stalking, Nötigung ist der prozentuale Anteil weiblicher Opfer signifikant höher, bei Zuhälterei und Zwangsprostitution beträgt der Anteil weiblicher Opfer 100%.), jedoch nicht mit einer Rhetorik und Logik der Versicherheitlichung versuchen lösen zu wollen, meint z.B.: mehr Polizei und Überwachung an öffentlichen Orten scheint eine pragmatische, politische Übersetzung der Forderung Gewalt an Frauen politisch (endlich) ernst zu nehmen, zahlt aber im Grunde unwillentlich auf die Stadtbild-Aussage von Merz ein, dass mehr Kontrolle zu mehr Sicherheit führt. Ich würde nur gerne für den Sprechakt sensibilisieren, weil ich diesen für eine Blaupause für viele, viele Debatten halte, die wir dank Merz vermutlich noch führen werden und ich mich selbst immer wieder dabei ertappe, wie ich mich dazu verleiten lasse soziologische, soziale und ökonomische Fragen auch als liberal lösbare Sicherheitsfragen zu denken - siehe z.B. auch einen Banaszak, der versucht abwägend zu klingen, aber mit dem Begriff der "Angsträume" vollends in das von Merz gebotene Framing der Versicherheitlichung tritt. (Ich hab ansonsten auch keine Ahnung, ich weiß nur, ich will keine Entschuldigungen oder Bekenntnisse, ich hätte einfach sehr gerne keinen sexistischen, rassistischen Kanzler, naja)
October 29, 2025 at 10:58 PM
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Souveränste Reaktion bisher
Screenshot von einer dm mit dem Inhalt: „Leute mit schlechten genen sind wohl die, die solche Artikel schreiben“
August 2, 2025 at 10:53 AM
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Vielen Dank! 🙏🏼🙏🏼🙏🏼 Friedemann genest gerade und braucht noch Zeit und Ruhe, um wieder gesund zu werden, deswegen ist erstmal längere Piratensendepause. ❤️‍🩹
Friedemann hält einen schwarzen Gehstock und sitzt am Rand eines flachen Beckens mit hellblauem Wasser. Der Gehstock steht auf grauen Pflastersteinen, neben einem schmalen Streifen mit roten Ziegeln. Im Hintergrund stehen mehrere geparkte Autos und einige Bäume. Über das Bild der Text: „noch sehr krank leider, deshalb passiert hier (und im Podcast etc) erstmal nichts 🤕“.
August 1, 2025 at 5:48 PM
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Da man via dm keine Screenshots verschicken kann, hier unbeholfen als Kommentar, Einstieg auf Platz 9, herzlichen Glückwunsch!!
Screenshot der Website „spiegelbestsellerliste.de“ mit der SPIEGEL-Bestsellerliste für Paperback-Sachbücher, Ausgabe 29/2025. Die Top 10 Bücher sind aufgelistet, jeweils mit Titel, Autor:in, Verlag, Wochen in der Liste, ISBN und Preis. 1. Mel Robbins – Die LET THEM Theorie (Goldmann), 10 Wochen gelistet, Platz 1 2. Otto Waalkes – Kunst in Sicht (Piper), neu eingestiegen, Platz 2 3. Sheila de Liz – Woman on Fire (Rowohlt), seit 251 Wochen gelistet, Platz 3 4. Tahsim Durgun – „Mama, bitte lern Deutsch“ (Knaur), 18 Wochen gelistet, Platz 4 5. Stefanie Stahl – Das Kind in dir muss Heimat finden (Kailash), 496 Wochen gelistet, Platz 5 6. Mimi Lawrence – Wenn nicht jetzt, wann dann (S. Fischer), 6 Wochen gelistet, Platz 6 7. Verena König – Trauma und Beziehungen (Arkana), 42 Wochen gelistet, Platz 7 8. Giulia Gwinn & Julien Wolff – Write your own story (Mosaik), 7 Wochen gelistet, Platz 8 9. Gabriel Yoran – Die Verkrempelung der Welt (Suhrkamp), neu eingestiegen, Platz 9
July 7, 2025 at 3:59 PM
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Serap Güler fighting for her life, dass es nicht um Merz geht sondern um *checks Notes um wirklich ganz sicher zu gehen* die Zukunft unseres Landes
May 6, 2025 at 6:48 PM
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„Er bleibt unvollendet.“
Zeit Online Headline: „Robert Habeck verpasste mehrere Chancen. Er bleibt unvollendet und hinterlässt bei den Grünen eine Lücke, die sich nicht so schnell schließen wird.“ Dazu ein Porträt von Robert Habeck.
February 24, 2025 at 7:30 PM
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Konnte das nicht nachvollziehen, die Grünen haben sich damit ja geschadet. Sie hatten nach links mehr zu verlieren, als die Linken Richtung Grün, deswegen glaube ich, dass grüne Kritik an der Linken auf den letzten Metern fataler ist, als die Kritik einer oppositionellen Partei an einer regierenden.
Eine Grafik des FREITAG der die Wählerwanderung veranschaulicht, 700000 sind von grün nach links gewandert, 560000 von SPD zu grün, 100000 von der FDP zu Grün und 70000 von der Union zu grün. Quelle der Zahlen: infratest dimap
February 24, 2025 at 6:47 PM
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Ich halte die Reproduktion antisemitischer Narrative immer für problematisch und etwas, das man bei dem vermutlichen kommenden Kanzler kritisieren können muss. Hier nochmal zum Vergleich seine Rede in Oberhausen:
Tweet der CDU mit folgendem Text, einer Transkription von seiner Rede in Oberhausen: „Ich frage diejenigen, die in den letzten Wochen bei den Demos gegen rechts dabei waren: Wo waren Sie, als von ganz links und von ganz rechts Fahnen verbrannt wurden, Menschen malträtiert wurden, ermordet wurden, jüdische Fahnen verbrannt wurden, Flaggen gezeigt wurden von der Hamas und von Terrororganisationen. Wo war denn da der Aufstand der Anständigen in Deutschland?“
February 23, 2025 at 1:52 PM
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Man könnte denken er macht das mit Absicht

(Übermedien-Kolumne vom 28.09.2022)

uebermedien.de/77105/das-la...
Screenshot einer Übermedien-Kolumne vom 28.09.2022 über Merz' Verwendung des Wortes "Sozialtourismus", der Fließtext ist auf Übermedien.de unter "Das langweilige Hundepfeifen-Vokabular von Friedrich Merz" zu finden.
September 29, 2023 at 12:37 PM