Verträgt sich aber trotzdem nicht mit dem Vorwurf der Elitenfeindlichkeit.

Die hohe Sozialquote an sich führt ja auch nicht zu niedrigen Bildungs- und Infrastrukturausgaben. In der Kombination mit Schuldenbremse und Steuer-Moratorium schon eher.

Das ist mE mit dem Hashtag schlicht falsch. „Aufstieg durch Bildung“ ist eines der zentralen Versprechen der Sozialdemokratie.

Dafür waren imho die Umfragewerte angesichts der Performance der Gesamtampel zu gut. Aber das ist eine Wertungsfrage.

Meine Analyse wäre, dass die Strategie ja im Kern darin bestand Brücken zu bauen und Polarisierung zu überwinden. Und das hat mit Merz und in der Situation nicht funktioniert.

Das strategische Bild ist mE deutlich komplexer, als es unsere hergebrachte Realo-Linken-Dynamik (bzw. die links-rechts-Logik) derzeit abbildet.

Dafür dass es die Merkellücke überhaupt nicht gegeben haben soll, hat die auf dieser Analyse aufbauende Strategie bis zur AfD-Abstimmung erstaunlich gut funktioniert…

Nach der AfD-Abstimmen hat sie dann im Wahlkampf nicht mehr gut funktioniert.

Das sollte man beides mE erstmal anerkennen…

Wie früher die Hexenprüfung 🙃

Die Frage ist aber die nach der Alternative, nach einem Politikansatz, der einen Weg aus der aktuellen Misere einer dysfunktionalen Polarisierung aufzeigt.

Ich würde da keine starke Begriffliche Unterscheidung machen, sondern es als Frage der Perspektive sehen.

Wenn ich eine bestimmte Tätigkeit identitär auflade will, baue ich in der Regel auf dem (latenten) Tribalismus von Teilen der Bevölkerung auf.

(Bekenntnisse eines desillusionierten Linksliberalen 😅)

7,1