Dem sollten sich Männer bewusster werden. Die meisten haben nichts Böses im Sinn. Aber helft trotzdem mit: Wenn ihr z.B. nachts hinter einer Frau hergeht, wechselt die Straßenseite. Dann fühlen wir uns sicherer. Seht die Welt ein bisschen mehr durch unseren Augen. Das hilft uns schon ein bisschen.

Und jeder Kommentar von einem Mann zu Gewalt gegen Frauen od Femiziden, der darauf aufmerksam macht, dass auch Frauen gewalttätig sind, hilft den Gewalttätern. Jeder.
Denn er bestätigt sie in ihrer Frauenverachtung.

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Ich finde übrigens, dass Polizei & Medien bei Femiziden dringend aufhören müssen zu sagen, dass das "Motiv noch unklar" sei. Das Motiv ist IMMER klar: Frauenhass & patriarchales Besitzdenken. Details können vielleicht unklar sein. Aber nie das Motiv, warum ein Mann eine Frau ermordet.

Gewalt an uns wird noch immer damit verbunden, wir Frauen hätten Fehler gemacht. Oder falsche Entscheidungen. Und da red ich jetzt „nur“ von physischer Gewalt. Psychische kommt noch viel häufiger vor. Und ist fast kein Thema.

Könnten wir bitte endlich alle aufbegehren!

Ich mag nicht mehr lesen, dass Männer nun einmal so sind.
Ich mag nicht mehr lesen, dass Alkohol zur Tat beigetragen hat.
Ich mag nicht mehr, dass Femizide „Familiendramen“ sind.
Ich mag nicht mehr, dass Tätern in den Medien mehr Menschlichkeit zugeschrieben wird als den Opfern.

Ich mag nicht mehr, dass wir für cishet Männer keine Menschen, sondern nur Gegenstände sind.
Ich mag nicht mehr zusehen müssen, dass Täter auf Bühnen stehen.
Ich mag nicht mehr, dass Sexismus salonfähig ist.
Ich mag nicht lesen müssen, dass Geld und Ruhm eine Vergewaltigung rechtfertigen.

Ich mag nicht mehr, dass es heißt, meine Hormone würden aus mir sprechen.
Ich mag nicht mehr, dass meine Schmerzen nicht ernstgenommen werden.
Ich mag nicht mehr, dass die Wissenschaft kein Interesse an unseren Körpern hat.
Ich mag nicht mehr, dass ich trotz all dem leise sein soll.

Ich mag nicht mehr, dass ich mich schlecht fühlen, wenn ich die Pille danach hole.
Ich mag nicht mehr, dass ich mich für meine sexuelle Aktivität rechtfertigen muss.
Ich mag nicht mehr, dass ich mein Getränk nicht unbeaufsichtigt stehen lassen kann.
Ich mag nicht mehr, nie abschalten zu dürfen.

Ich mag nicht mehr, dass man mir Dummheit oder Naivität andichtet, weil ich eine Frau bin.
Ich mag nicht mehr, dass man glaubt, ich müsste Kinder toll finden und mit ihnen können, weil ich eine Frau bin.
Ich mag mich nicht mehr erklären müssen, wenn ich sterilisiert werden will.

Ich mag nicht mehr, dass ich nicht altern darf.
Ich mag nicht mehr, dass ich doppelt so viel leisten muss, um anerkannt zu werden.
Ich mag nicht mehr, dass ich dauernd lächeln soll, obwohl es mir nicht gut geht.
Ich mag nicht mehr, dass Frausein Teil von Witzen ist.

Ich mag nicht mehr, dass der Staat über meinen Körper entscheidet.
Ich mag nicht mehr, dass ich keine Frau ohne Kinder sein darf, ohne das da irgendwelche psychischen Störungen vermutet werden.
Ich mag nicht mehr, dass ich meine Schmerzen bei der Menstruation verheimlichen muss.

Ich mag nicht mehr, dass ich auf dem abendlichen Heimweg Angst haben muss.
Ich mag nicht mehr bei jedem cishet Mann in der U-Bahn neben mir fürchten, dass er mich belästigt.
Ich mag nicht mehr, dass ständig von cishet Männer über mein Aussehen geredet wird und sie mich darüber definieren.