Wenn Sie Expertise in der kritischen Antisemitismusforschung haben und bei CeMAS den Bereich Antisemitismus gestalten möchten, bewerben Sie sich gern bis zum 31.12.2025 bei uns. Alle Infos zur Stelle und zur Bewerbung finden Sie auf unserer Website. Wir freuen uns auf spannende Bewerbungen!

Als Senior Researcher:in entwickeln Sie eigenständig Konzeptionen und veröffentlichen Analysen und Berichte im Sinne der Organisationsziele von CeMAS zum Themenfeld Antisemitismus. Es werden leitende Aufgaben übernommen, auch Personalverantwortung für Mitarbeitende und Honorarkräfte.

So werden auf dem Messengerdienst zuhauf Positionen aus dem verschwörungsideologischen oder rechtsextremen Spektrum verbreitet. Die Plattform hat sich zu einer Art Anlaufstelle für Akteur:innen aus dem Spektrum entwickelt.

Der Artikel beleuchtet erstmals datenbasiert, wie die Berliner Clubszene auf Social Media mit dem 7. Oktober 2023 und seinen Folgen diskursiv umgeht – und adressiert Leerstellen in progressiven subkulturellen Kontexten im Hinblick auf israelbezogenen Antisemitismus.

Die Auswertung verweist auf das widersprüchliche Verhältnis zwischen Selbstverständnis und Handlungspraxis der Szene: einer politisierten Kultur, die Diskriminierung konsequent adressiert, Empathie mit den Opfern des 7. Oktobers 2023 und die Verurteilung des Terrors aber überwiegend marginalisiert.

Zudem zeigen sich Bezüge zu Gruppen wie BDS oder Kampagnen wie „DJs Against Apartheid“, deren Boykottforderungen und ideologische Rahmung eine klare Anschlussfähigkeit an antisemitische Weltbilder aufweisen.

Inhaltlich dominieren postkoloniale und antiimperialistische Deutungsrahmen des Zionismus und des Nahostkonfliktes, die häufig mit starken Vereinfachungen und dem Auslassen historischer Zusammenhänge einhergehen. Auch die zentrale Rolle terroristischer Akteure bleibt dabei überwiegend außen vor.

Die Analyse zeigt aber auch: Der Großteil der untersuchten Beiträge ist nicht antisemitisch. Gleichwohl enthält das Sample einige Posts, die eindeutig antisemitische Muster reproduzieren, beispielsweise unter Verwendung von NS-Vergleichen.

In den untersuchten Posts wird Solidarität in acht verschiedenen Formen artikuliert. Vier Formen beinhalten Solidaritätsäußerungen mit Palästina, die sich jedoch in ihren Artikulationsformen unterscheiden:

Die Solidaritätsbekundungen galten mit 86 Prozent vor allem Palästina, während Beiträge, die eine Solidarität mit den Opfern des 7. Oktobers und Israel äußerten, 9 Prozent ausmachten.

Unsere systematische Auswertung von rund 133.000 Instagram-Posts von über 1.640 relevanten Club- und Szene-Accounts zeigt: Nur rund 0,4 Prozent aller untersuchten Beiträge beziehen sich überhaupt auf den 7. Oktober oder den Israel-Gaza-Krieg.

Bemerkenswert ist, dass – obwohl der islamistische und antisemitische Terror des 7. Oktobers auch das für elektronische Musik bekannte Supernova-Festival traf – eine erkennbare Solidarität mit den Opfern innerhalb der Berliner Szene auf Instagram weitgehend ausblieb. Stattdessen: Schweigen.

Welche Herausforderungen der Rechtslibertarismus für die repräsentativen liberalen Demokratien darstellt, lesen Sie ausführlich im Report, der jetzt als PDF auf der CeMAS-Website zur Verfügung steht. cemas.io/publikatione...

Die Analyse der Kommunikation auf X zwischen libertären und extrem rechten sowie AfD-Accounts lässt einen beständigen Austausch erkennen. Inhalte libertärer Accounts werden durch extrem rechte und AfD-Accounts und andersherum rezipiert, kommentiert und verbreitet.

Eine explorative Analyse libertärer Accounts auf X zeigt, welche Verbindungen mit extrem rechten Inhalten und Accounts auf der Plattform stattfinden. Die inhaltliche Analyse verdeutlicht eine teilweise Deckungsgleichheit zwischen den Feindbildern der libertären und der extremen Rechten.

In seiner Gesamtheit wird der Libertarismus nicht der extremen Rechten zugeordnet, da sein Verhältnis zur Gleichheit jenseits des Ökonomischen komplex ausfällt. Aber der Rechtslibertarismus bildet über den Sozialdarwinismus eine Verbindung zum Rechtsextremismus.

Der Libertarismus umfasst Intellektuelle, Unternehmer:innen und Akteur:innen, die sich für a) freie Märkte und b) einen minimalen Staat einsetzen. Zu seinen Merkmalen gehören: Privateigentum, Skeptizismus gegenüber Autoritäten, Freie Märkte, spontane Ordnung, Individualismus und negative Freiheit.

Jan Rathje gibt eine Einführung in die Materie und hat sich vertieft mit libertären Netzwerken in Deutschland auseinandergesetzt, die auf der Plattform X den Austausch mit der extremen Rechten suchen und pflegen.

Aber was ist Libertarismus genau, und welche Schnittstellen hat er zum Rechtsextremismus? Das hat CeMAS-Researcher Jan Rathje für den neuen Report „Freier Markt und Kulturkampf. Beziehungen zwischen Libertarismus und extremer Rechter in Deutschland“ untersucht, der heute erschienen ist.