Felix Schilk
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Antifascist. Postdoc @unituebingen.bsky.social PhD @tudresden.bsky.social political sociology, right-wing extremism, conspiracy theories and disinformation
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stillapossibility.bsky.social
Heute ist das neue Buch „Die Alarmierten“ von Michael Butter bei @suhrkamp.de erschienen. Es gibt darin zwei Passagen, die auf meine Forschung verweisen und in denen mein Name genannt wird. Ich muss dazu ein Statement abgeben, weil die markierten Passagen problematisch sind. (1/9)🧵
Buchcover: Michael Butter. Die Alarmierten. Was Verschwörungstheorien anrichten. edition suhrkamp. Dabei scheint die biografische Prägung
eine wichtige Rolle zu spielen. Darauf deuten zumindest
die Interviews hin, die der Soziologe Felix Schilk für das
Forschungsprojekt Researching Europe, Digitalisation and
Conspiracy Theories mit Vertreter*innen vieler deutscher
Organisation geführt hat. Aus den fast dreißig Interviews
kann man die Sozialfigur des »Verschwörungstheorieaktivisten« abstrahieren. Dieser – die maskuline Form ist hier
bewusst gewählt, weil es sich fast ausschließlich um Männer handelt – ist zwischen dreißig und fünfzig Jahren alt, in
Ostdeutschland aufgewachsen und hat in Berlin Sozialwissenschaften studiert. Er ist politisch deutlich links verortet
und hat sich bereits in seiner Jugend gegen Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagiert
oder diese zumindest als ernste Bedrohung wahrgenommen, was seine Studienwahl entscheidend geprägt hat. Die
Arbeit zu Verschwörungstheorien ist daher nicht nur die
fast logische Konsequenz, wobei solche Theorien im Grunde zwangsläufig als untrennbar mit den Bedrohungen verbunden wahrgenommen werden, die ihn schon früher beschäftigt haben.1 Zudem sollten weniger, aber auch unterschiedlichere zivilgesellschaftliche Projekte zu Verschwörungstheorien gefördert werden. Die Gründe dafür hat einer der Studienteilnehmer, mit denen Felix Schilk im Rahmen des REDACTProjekts gesprochen hat, sehr klar formuliert, weshalb ich
ihn hier ausführlicher zitieren möchte:
[E]igentlich bräuchten wir gar nicht diese völlig unüberschaubare NGO-Landschaft, die alle eigentlich recht ähnlich ticken,
würde ich sagen. […] Klar, die einen sind halt eher so, was weiß
ich, vielleicht auf Debunking konzentriert, die anderen auf Gegenrede, die anderen halt auf Immunisierung oder die Stärkung
von Betroffenen. Das ist dann vielleicht die Varianz, die du hast,
aber so von der, von den Grundannahmen, die da verfolgt werden, ist mir das […] zu einfältig, würde ich jetzt mal sagen. […]
[D]iese ganze zivilgesellschaftliche Landschaft, würde ich sagen, müsste eigentlich gesundgeschrumpft werden. Man müsste
eigentlich ein paar prototypische Projekte haben, die tatsächlich unterschiedliche Ansätze verfolgen. […] Und dann könnte
man nach einem gewissen Zeitraum dann mal auswerten, […]
was funktioniert und was nicht […], und auf der Grundlage
könnte man dann Geld halt irgendwie in die Projekte schütten,
die halt wirklich funktionieren. Also das ist jetzt keine Utopie,
aber ich glaube, das ist das, was passieren müsste, weil momentan ist das ein ziemliches Rumgeeier. 1 Ich präsentiere hier meine Interpretation der Interviews, die Felix
Schilk geführt hat. Natürlich handelt es sich bei der Sozialfigur um
einen Idealtypen. Nicht alle Kriterien treffen auf alle Interviewten zu.
Die nicht veröffentlichte ethnografische Forschung von Angelina
Uhl, die für das Projekt CONSPIRATIONS: Conflicts over Conspiracy Theories ebenfalls Organisationen untersucht, die sich gegen Verschwörungstheorien engagieren, stützt meine Beobachtung.
stillapossibility.bsky.social
Parallel zur autoritären Rechtsdrift der Gegenwart findet vielerorts auch eine autoritäre Redogmatisierung linker Bewegungen statt, vorangetrieben durch Kaderstrukturen sog. Roter Gruppen, die aktuell v.a. mit dem Thema "Palästina" und Mottenkisten-Antiimperialismus neue Anhänger:innen rekrutieren.
dataprolet.bsky.social
Was für ein Fiebertraum, aber hier ein erster Aufschlag. Ergänzungen und Feedback gerne hier in die Kommentare oder per DM.
anarchozionist.dataprolet.de/rote-gruppen
stillapossibility.bsky.social
Danke, das macht Sinn. Vier Typen machen YouTube. What could possibly go wrong? 🙈
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lianebednarz.bsky.social
Das Verlangen von Maischberger nach Putin-Appeasern wird immer maßloser und gerät offenbar außer Kontrolle. Nach Lafontaine letzte Woche sitzen heute mit Varwick und Precht gleich zwei davon bei ihr. Und Laschet, der vor der Invasion auch dazu zählte. Auf Gebührenkosten. Warum?
Reposted by Felix Schilk
kplaskowski.bsky.social
Nathaniel Flakin betreibt in "Ausstellung in Berlin: Instrumentalisierte Hamas-Opfer"Delegitimierung der Aussetllung zum Nova Festival. Wer Gedenken an ermordete Israelis als Propaganda abtut, verwechselt Empathie mit einem ideologischem Zuteilungssystem peterslinkerbolg.blogspot.com/2025/10/die-...
Die Musik stand still, das Denken folgte – Zur moralischen Inszenierung des Gedenkens bei Nathaniel Flakin
Nathaniel Flakin betreibt in "Ausstellung in Berlin: Instrumentalisierte Hamas-Opfer" Delegitimierung der Aussetllung zum Nova Festival.
peterslinkerbolg.blogspot.com
stillapossibility.bsky.social
Ich kann diese freundliche Kritik an 'ableistischen' Begriffen überhaupt nicht nachvollziehen tbh. Kannst du dazu Texte empfehlen, um sich damit mal auseinanderzusetzen?
stillapossibility.bsky.social
Hab' die Rede nicht im Detail gehört, aber in der Berichterstattung wurde die übliche trumpeske Kraftmeierei hervorgehoben, die dazu m.E. sehr gut passt und ein Identifikationsangebot für diese Art der "Schiefheilung" ist
Reposted by Felix Schilk
00schneemann.bsky.social
Volle Solidarität mit der Kollegin und allen weiteren betroffenen Personen.
"Bei der Amadeu Antonio Stiftung gehen Hass- und Droh-Mails ein. Auch antisemitische Erzählungen über die Amadeu Antonio Stiftung haben derzeit wieder Hochkonjunktur, wie etwa die Erzählung einer „jüdischen Mafia“. Bilder unserer Kollegin kursieren in rechtsextremen Kreisen. Die Journalistin bekommt Morddrohungen, sie wird rassistisch beleidigt, ihr wird mit Abschiebung gedroht. In den Kommentaren extrem rechter Medien häufen sich Gewaltaufrufe gegen Linken-Politiker*innen und Mitarbeiter*innen der Amadeu Antonio Stiftung.

Auf Google werden die Namen der Veranstalter im Zusammenhang mit ihren Kindern gesucht."
stillapossibility.bsky.social
Hier ist das schön erklärt: www.socialnet.de/rezensionen/... Man kann den Projektionsmechanismus auf rechte Agitation im allgemeinen übertragen, das macht z.B. Löwenthal in den "falschen Propheten". Und das meine ich mit 'irre' - es ist eine ver-rückte, irrationale Bewältigung innerer Krisen.
Ist der Antisemitismus für Jüdinnen und Juden eine tödliche Gefahr, so stellt er sich, so die These Brunners, für Antisemit_innen als „Heilsversprechen“ dar. Mit „Schiefheilung“ im genuin Freudschen Sinne ist gemeint, dass das vergesellschaftete Subjekt dem Privatwahn der neurotischen Erkrankung dadurch entkommt, dass ihm durch die Formen des kollektiven Wahns die psychisch entlastende Perspektive eröffnet wird, seine sozialisatorisch erworbenen inneren Konflikte auszulagern. Es kann die als unerträglich, ‚böse‘ und aggressiv erlebten Es- und Über-Ich-Anteile abspalten und so die eigene psychische Stabilität und damit auch die eigene gesellschaftliche Funktionstüchtigkeit sichern.

Bezogen auf den Antisemitismus erläutert Brunner die Dynamik dieses psychischen Abwehrvorgangs so: „Das ängstigende Eigene, sowohl die ‚Es‘-Anteile, d.h. die eigenen Wünsche und Regungen, wie die ‚Überich‘-Anteile, also die belastenden verinnerlichten Verbote, sind [sic!] mit der Projektion nicht einfach verschwunden, sondern kehren [sic!] wieder in Form des einerseits als schmutzig und aggressiv, andererseits als übermächtig und strafend erlebten Juden. Der antisemitische Projektionsvorgang mündet so in eine paranoide Wahrnehmung (…), in der die Juden als Verfolgende gesehen werden, gegen die eine aggressive Selbstverteidigung notwendig wird“ (S. 22). Die Abwehr innerer Konflikte durch die Teilhabe am kollektiv geteilten Symptom des Judenhasses hat immer auch eine vergemeinschaftende, im Freudschen Sinne „massenpsychologische“ Funktion, durch die sich ein ebenfalls psychisch hoch attraktiver kollektiver Narzissmus aufbaut.
stillapossibility.bsky.social
Das ist ein Begriff aus der Psychoanalyse und Antisemitismusforschung, der den Wirkmechanismus rechter Agitation und Projektion m.E. sehr gut beschreibt.
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amadeuantonio.bsky.social
Wer über Strategien rechtsalternativer Medien wie Apollo News oder NIUS aufklärt, wird zur Zielscheibe. Unsere Kollegin Kira Ayyadi sprach auf einer Veranstaltung über Apollo News – was danach geschah, zeigt, welche Gefahr für die Demokratie von solchen Medien ausgeht. 1/x
stillapossibility.bsky.social
Alter, wie kaputt sind die mittlerweile? Das ist ja überhaupt nicht mehr von einer dieser K-Gruppen aus NRW zu unterscheiden 🙈
Instagram-Profil von solidberlin. Das Profilbild zeigt Hammer und Sichel in Rot sowie grün-rote Blumen vor einem schwarz-weißen Kufiya-Muster.
stillapossibility.bsky.social
Bleibt doch aber trotzdem eine Schiefheilung?
stillapossibility.bsky.social
Wir können uns auch auf "faschistisch" einigen. Aber ich finde es wichtig immer wieder deutlich zu machen, dass nichts davon 'normal' ist - das meine ich mit 'irre'.
stillapossibility.bsky.social
Und ja, sketchy ist noch zu harmlos für diese irren Trump-Reden.
stillapossibility.bsky.social
Das ist whataboutism und das weißt du.
stillapossibility.bsky.social
Leider nicht. Ich hab's als PDF, aber kann das hier leider nicht teilen. Über viele Bibliotheks-Logins kann man die Bezahlschranke umgehen.
stillapossibility.bsky.social
Als deskriptive Einschätzung ist das ja leider nicht falsch.
stillapossibility.bsky.social
Da steht bewusst "antisemitische Diskursverschiebung" und nicht "Antisemitismus".
stillapossibility.bsky.social
Muss man dafür so nen sketchy Account teilen, der auch behauptet, dass Israel hinter 9/11 steht?
stillapossibility.bsky.social
Die antisemitische Diskursverschiebung in der deutschen Linken nach dem 7. Oktober kann man im @ndaktuell.bsky.social leider minutiös nachverfolgen. Es ist so bitter.
nicholaspotter.net
Zur Nova-Ausstellung schickt ND einen langjährigen Kader der trotzkistischen Sekte Klasse gegen Klasse (die sich mit dem "Befreiungskampf" am 7.10. solidarisierte), der sich an den "Hebräisch sprechenden Männern" am Eingang zu stören scheint. Das ist alles andere als seriös.
Screenshot der Webseite der Zeitung "ND" mit der Überschrift: "Ausstellung in Berlin: Instrumentalisierte Hamas-Opfer"
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koehlerklemens.bsky.social
Ich dachte, es wäre inzwischen Standard, dass die Verfassungsschutzämter pro aktiv auf Kommunen zu gehen, wenn rechtsextreme Akteure dort eine Veranstaltung durchführen wollen. In der sächsischen Zeitung wird heute aus Freital berichtet: Stadt vermietete aus Unkenntnis an Jungeuropa-Verlag.
stillapossibility.bsky.social
Das Geschäftsmodell meines Vermieters mit vielen Sozialwohnungen funktioniert übrigens so, dass die Miete relativ gering ist und dafür dann mit den ausgelagerten Betriebskosten für konzerneigene Subunternehmen richtig abkassiert wird. Man findet schon Wege, politische Regulierung zu umgehen...
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mihajlovicfreiburg.com
Die Direktorin hat heute Morgen in einem Regime-Sender erklärt, dass ihre Schule „im Belagerungszustand“ sei und der Staat das Problem lösen müsse. Schüler*innen fordern auch, dass alle (19? Regime-kritische) Lehrkräfte, die vor Beginn des Schuljahres entlassen wurden, wieder eingestellt werden.
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