Maricel Post
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Generation X, Mensch. Kritisch & skeptisch in wirklich ALLE Richtungen. Interessenschwerpunkte: gesellschaftliche Folgen des Zukunftsschocks, Überproduktion & Komplettautomatisierung, Wohlstand & Erschöpfung, Virtualität der Geldschöpfung, Energiewende.
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Durch ihren Wahn bleiben sie bei Maximalforderungen, weil es um Stärke geht, & konnten auf diese Art nichts anbieten und nicht entgegenkommen. Sie haben nicht im geringsten "The art of the deal" verstanden. Sie bekamen Entgegenkommen & Freundlichkeit, in einem unendlichen Ozean der Unfreundlichkeit.
Heute müsste Russland aus einer Position im Tal verhandeln, eingebildet & verzweifelt, aber sie sind seit 2022 noch weitaus tiefer ins Tal gerutscht. Und wahrscheinlich wird es auch noch viel weiter hinabgehen. In ihrem Wahn hatten sie angenommen, dass Trump die respektvolle Erlösung wäre.

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Das war der absolute Machthöhepunkt, der zugleich auch als Stagnation & als konservativste Phase benannt wird.

Von da aus konnte es eigentlich nur noch bergab gehen. Dann kam Afghanistan, dann die Wende 1991, dann die "TraumaZone", extreme Kriminalität & Inflation & Rechtsextreme, dann Putin.

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Scherbakowa sagte gestern im DLF, dass sich die Nostalgie in Russland nach 1991 auf das Russland Breschnews bezieht. Das war der Zeitpunkt eines Machtgipfels, auf dem zugleich auch weltweit Respekt gegenüber Breschnew entgegengebracht wurde. Er traf den deutschen Bundeskanzler, er traf Nixon.

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Sie verhandelten damals aus einer großen Machtposition (über irreale Atomwaffen). Das ist heute anders. Nach 1991 haben sie immens an Macht verloren. Sie sind eher in der Position, nachzuweisen, dass sie noch mächtig sind. Sie wollen die alte Macht, die alte Größe von damals wieder anstreben.

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Ich denke nicht, dass Russland keinen Frieden möchten. Sie wollen hingegen Frieden und zugleich Macht und ihre Interessen umgesetzt sehen. In den 70ern hatte die Sowjetunion gigantische Macht, alle Länder der Nachbarschaft standen unter sowjetischem Einfluss.

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Yuliya von Saal sagt, dass "Russland nicht an Frieden in Europa interessiert ist" und es daher keinen vergleichbaren Dialog wie im KSZE-Prozess geben kann. www.n-tv.de/politik/Als-...

Mein Kommentar dazu:

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Die alten Geister schwirren aber noch überall herum. Es gibt ja echt noch viele Länder, die sich noch Monarchien nennen. Da gibts noch Könige (und immerhin auch Königinnen). Und auch wenn einige Monarchien schon entmachtet sind, sollte dies nicht als vollkommen und beendet angesehen werden.
Heute haben wir zum Glück eine unendliche Auswahl an Möglichkeiten, womit wir uns medial beeinflussen lassen wollen. Ich denke, das ist auch eine Form von Freiheit. Ganz Zurückgebliebene, wie in Russland, versuchen, in Hybris, die Steuerbarkeit der Medien des 20. Jh. im 21. Jh. abzubilden.
Ich denke, es war kein Zufall, dass das >erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt< genau im Nationalsozialismus ausgestrahlt wurde. Und zwar am 22.3.1935, das passt schon, so ein Stadion oder ein Wirtshaus war ihnen lange nicht genug. Sie wollten mit EINEM Führer und EINEM Programm alle erreichen.
Den Netzen folgen die Unmengen an frequentierten Wellen. Und diesen folgen die memetischen Ströme, die die Welt verbinden. Und diesen folgt das versuchte >Führertum in den Sozialen Netzen<, die >Influencer<, "Herren", die z.T. mit einer Aussendung 40 Mio Menschen erreichen, die "Gefolgschaft".
Angefangen hat das mit den Stromnetzen, welche heute nahezu total sind, überall, nicht mehr wegzudenken, und denen wir uns unterordnen. Obwohl diese, durch die Stärke der Kraft, sogar lebensgefährlich-tödliche Netze sind. Wir umgeben uns freiwillig mit der Totalität von potentiell tödlichen Netzen.
Führer sind, seitdem es Gesetze auf allen Ebenen gibt, nur noch die Typen, die (im Namen ihrer Parteien) an den systemischen Stellschrauben herumdrehen, mal mehr, mal weniger.

Die kulturellen Systemlogiken werden dabei aber immer mehr von technischen Systemlogiken abgelöst, unserer Abhängigkeit.
Die tribale Führerlogik wurde abgelöst von immer totaler werdenden Systemlogiken. In den Systemen werden alle leichter austauschbar, besteht aber bestenfalls eine gewisse Möglichkeit einer erweiterten Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit. Störend sind darin nur noch letzte "Führertypen", wie Putin.
Eine Logik der Gefolgschaft wird es aber wahrscheinlich immer bei Lebewesen geben, weil wir notbasiert sind. D.h., sobald die Not groß ist, wird die Hilfe bei denen gesucht, die aus der Not herausführen wollen. Es sollte aber nicht wundern, wenn es diesselben sind, die erst in die Not geführt haben.
Es sind aber illusionäre Reste in einer neuen Zeit, wodurch es Spannungen und Verwirrungen gibt, umfangreiche Auflösungserscheinungen, aber auch heimliche, nostalgische Rückwärtswünsche, in denen Freiheit mit vermeintlicher Einfachheit getauscht werden soll, um vermeintliche Ruhe anzustreben.
Diese alte Logik ist aber noch omnipräsent: in den Religionen durch die alten Texte, welche immer wieder hypnotisierend wiederolt werden. Und in den Staatsformen, mit den Präsidenten, den Regierungschefs, den Kanzler*innen. Und in den Firmen & Institutionen.
Neue, progressive Reformierung, oder starres Beharren und Untergehen, darum geht es. Schick ein paar Textgeneratoren drüber ("KI"), um die Texte auf den neuesten Stand zu bringen. Die Vermenschlichung von "Alles, was ist" (JAH) sollte zudem am besten auch gleich noch rausgekickt werden.
Weil das so ist, sollte klar sein, dass es für Bücher wie die Bibel auch eine neue Reformation geben muss, wenn sie denn erhalten werden sollen. Diese stammen aus der Zeit der klaren & damals logischen Untergebenenschaft und sind sprachlich also logischerweise genau diese abbildend. Das ist vorbei.
Es gibt weder Führung noch Führer. Wir sind keine Untertanen mehr. Wir sind nicht untergeben. Es gibt nur noch eine einzige Ebene, die der Lebewesen. Und dass ganz oben ein "Herr" steht, sollte auch mal langsam komplett aus der Vorstellungswelt abgeschafft werden.
Das ist es, wo wir geschichtlich und traditionell herkommen, was lange nachwirkt, tief verankert ist. Es ist eine Welt vermeintlich einfacher Logik, mit unikater Autorität, von oben, als Herr, nach unten. Diese vermeintliche Einfachheit ist aber vorbei. Denn heutige Freiheit ist etwas ganz anderes.
Das ist eine vermeintliche Welt der Ordnung, und eine Welt der Einfachheit. Alle im Land sind Untertanen, und wenn nicht, dann gehören sie nicht dazu, sind Aussätzige, Fremde. Da Elemnet des Ausschließenden, des Abweisen von Fremden, ist auch schon enthalten.
Sollte es auch noch eine Mutter geben, dann wird diese nicht erwähnt, in der Religion ja auch nicht. Wichtig ist aber, dass es nur EINEN Herren gibt, EIN Oberhaupt, EINEN Führer. Das ist eine Welt der vermeintlichen Klarheit. Es gibt einen Führenden (männlich), alle anderen sind Folgende, Geführte.
In einem Buch von 1842 lese ich gerade die Widmung:

>Dem Könige, dem Vater des Volkes.<

Diese Widmung spricht Bände. Das Wort Volk stammt ja von Gefolgschaft ab. Und 'Vater' deutet auf 'den einen Schöpfer' hin, bzw. Vertreter auf Erden, bzw. überhaupt nur DEM EINEN, also eben eins und unicum.

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Diese Lebensmittelhilfe in den USA, das „Supplemental Nutrition Assistance Program“ (SNAP), zahlt ca. 180 Dollar im Monat an 42 Mio US-Amerikaner*innen, mit einem Volumen von 90 Mrd Dollar im Jahr. Früher gab es Lebensmittelmarken, heute gibts eine Debit-Karte. Liegt wohl wg. dem Shutdown auf Eis.