Groß ist die Kraft des Wir, fast unzerreißbar seine Fesseln, und wir können nur hoffen, dass unser Wir ein gutes ist. Wenn das Böse kommt, dann sicher nicht als etwas Fremdes, das wir von uns weisen können, es wird in Gestalt eines "Wir" kommen. Es wird als "das Richtige" kommen.
In Romanen gelangen alle Situationen zu folgerichtiger Entwicklung, Lösung und Entscheidung. Im Leben aber löst und entscheidet sich gar nichts; alles bleibt genau so, wie es ist. Man steckt in Unsicherheit und bleibt darin stecken, ohne gewusst zu haben woran man eigentlich ist.
Früher oder später entgleitet uns Menschen alles, woran unser Herz hängt, und die zärtlichste Liebe vermag nichts dagegen. Sie wird nur lästig, sie wirkt zudringlich. Bis es soweit kommt, dass man selbst seine Liebe verstecken muss.
Ich wünsch Glück an allen Tagen, dass dein Licht hell brennt Und Einen, der dich auffängt, wenn du fällst Im Sommer einen Baum, der voller Kirschen hängt Und Einen, den du liebst in dieser Welt
Würde man in Vilnius Stolpersteine in den Asphalt einlassen oder in Minsk, Lwiw, Odessa, Brest, Riga, dann wären nicht einzelne Flecken, sondern halbe Städte aus Gold.
Menschen, die über längere Zeit gequält werden, nähren in sich eine Gier, mit Grausamkeit und Pein zu antworten; es funkelt in ihnen eine Begierde, auch zu peinigen, die eigene Machtlosigkeit zu überwinden.
Das Glück der Menschheit im Sinne einer Zufriedenheit rückt uns im Fortgang der Arbeit eher ferner als näher, und daß das menschliche Getriebe sich je in ein Reich der Vernunft verwandle, kann nur ein krasser Utopismus vermeinen.