Alex
@apellengahr.bsky.social
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Ja, aber diese Co-Benefits würden IMMER NOCH für Firmen überall, nicht nur in HH anfallen. Ergo können sie als entscheidungsrelevanter Faktor, der Hamburgs Reduktionsbemühungen nur scheinbar lohnenswerter macht, aus der Rechnung eliminiert werden. Der Gedanke ist doch nicht so schwer zu verstehen?
... ökonomisch zweckrational handeln (Kostenkalküle optimieren etc.) und daher sehr wohl abwägen, ob sie lieber für 5 €/t CO2-Emissionen vermeiden oder ein diese Emissionen erlaubendes Zertifikat für 4 €/t kaufen und weiter unverändert ausstoßen (und vice versa für Reduktionskosten < 4 €).
Gut, wenn man beim ökonomischen Handeln von Akteuren nicht grundsätzlich Zweckrationalität unterstellen kann, d. h. z. B. ein erwartbares Reagieren auf Preissignale, dann kann man sich jede diesbezügliche Politik sowieso sparen. Die Empirie zeigt allerdings, dass Akteure im Mittel durchaus... (1/2)
1) Besser, wenn meine Red. mehr und jemand anderes weniger als ein Zertifikat kostet (jeweils pro t). Das habe ich bereits ausgeführt. Die Rechnung ist simpel.
2) Gut, aber diese nicht eingepreisten Co-Benefits haben andere Firmen ja auch, nicht nur die aus HH. Dieser Effekt ist also herauskürzbar.
Diese Einsparkosten sind im Fall HH offensichtlich höher als die Zertifikatkosten, denn sonst hätte Hamburg diese Einsparungen längst vorgenommen, ohne dass es dafür eines Volksentscheides bedurft hätte, und die dafür benötigten Zertifikate gewinnbringend verkauft bzw. gar nicht erst erworben. (3/3)
Wenn die Antwort auf alle drei Fragen "Ja" lautet, dann lassen sich die Co-Benefits bei der Entscheidung ausklammern und das Problem reduziert sich wieder auf die Kosten für ein Zertifikat für die nächste Tonne CO2 vs. die Einsparungskosten für diese Tonne. (2/3)
1) Ging es bei dem Volksentscheid in HH um eine Reduktion der jährlichen CO2-Emissionen? 2) Fallen bei den Maßnahmen zur CO2-Reduktion nicht in den Zertifikatpreis eingepreiste Co-Benefits an? 3) Würden diese Benefits auch andernorts anfallen, wenn dort CO2-Emissionen reduziert würden? (1/3)
Warum fordert man die "Co-Benefits" dann nicht direkt, wenn es eigentlich um diese geht statt um die CO2-Reduktion? Wäre das gegenüber dem Wähler nicht ehrlicher?

Ich dachte bisher, das Anliegen in Hamburg sei eine zusätzliche Reduktion der CO2-Emissionen gegenüber dem Ursprungspfad.
Die von Ihnen beschriebenen "Co-Benefits" der CO2-Reduktion würden doch auch an allen anderen Orten auftreten, wo CO2 reduziert wird, korrekt? Wenn ja, könnte man sie aus der Berechnung ausklammern und das Problem reduzierte sich wieder auf den CO2-Preis, wenn nein, warum nicht?
Nachvollziehbarer Klimaschutz ja. Nicht nachvollziehbare Klimasymbolik, deren Wert einzig im Zeichen des guten Willens liegt, die aber in der Sache selbst mehr Kosten verursacht als Nutzen bringt, nein. Diese Klimapolitik stärkt nur die, die der "Klimawahn" sowieso immer schon skeptisch stimmt.
Aber das ist sie doch, sofern es um das Ziel der kosteneffizientesten CO2-Vermeidung geht.
Wegen des ETS. Die Emissionen, die Hamburg durch die neue Maßnahme gegenüber dem vorherigen Reduktionspfad zu verhältnismäßig hohen Kosten zusätzlich einspart, können stattdessen an anderer Stelle emittiert werden, wo eine Reduktion um die gleiche Menge sehr viel günstiger zu haben wäre.
Aber dann könnte man doch politisch direkt diese Ziele fordern und zur Abstimmung stellen, anstatt den sachfremden Umweg über das CO2 zu gehen? Diese Ziele mögen alle sinnvoll sein, aber dann müssten sich dafür auch Mehrheiten finden lassen, und es wäre nur fair, direkt darüber abstimmen zu lassen.
Einverstanden. Ich bin nur der Meinung, dass ökonomisch offensichtlich unsinnige Aktionen wie die in Hamburg ein Scheitern des ETS noch wahrscheinlicher machen, weil sie politisch den Kräften in die Karten spielen, die mit dem Thema "Klimaschutz" sowieso nichts anfangen können.
Ich stimme zu. Aber doch wenigstens an ökonomischer Vernunft, oder nicht? Diese Maßnahme ist nicht vernünftig. Sie erreicht entweder ein gegebenes Ziel zu höheren Kosten als nötig, oder sie erreicht zu gegebenen Kosten weniger von dem Ziel als möglich. Hamburg verschwendet einfach Ressourcen.
... auszugleichen, den die Nichtzahler schuldig bleiben. Übertragen auf den Fall hier wären die verpflichteten Kunden die Einwohner HHs, auf deren Kosten sich andere Kunden des Supermarktes kostenlos mit Lebensmitteln eindecken könnten. Würden Sie sich als Hamburger nicht vera*scht vorkommen? (2/2)
Die Analogie ist schlecht, weil es im ETS-System im Unterschied zum Supermarkt regelkonform vorgesehen ist, dass andere das CO2 ausstoßen können, das ich nicht ausstoße.

Das wäre für ihr Supermarktbeispiel ungefähr so, als wenn andere Kunden dazu verpflichtet würden, den Betrag... (1/2)
Und zack – schon wieder hat die AfD netto ein paar zehntausend Stimmen mehr. (3/3)
... wenn es umgesetzt würde, _noch_ wahrscheinlicher an die Macht kommen werden, weil die Maßnahme eine intellektuelle Beleidigung darstellt und sich selbst wohlmeinende Menschen, die sich Sorgen über das Klima machen, vera*scht vorkommen müssen. (2/3)
Ich teile Ihre Skepsis an den politischen Überlebenschancen des ETS II, wenn CO2 erst einmal anfängt, richtig teuer zu werden. Aber mit Aktionen wie der in Hamburg sorgt man nur dafür, dass das System _noch_ schneller an sein Ende kommt, weil die Kräfte, die es abschaffen wollen (= AfD)..., (1/3)
... wo es günstiger wäre, jemand anders spart an meiner statt und ich bezahle ihn dafür (oder kaufe seine Zertifikate). (2/2)
Die Grundannahme ist natürlich, dass die Kosten der CO2-Vermeidung pro Tonne mit jeder weiteren eingesparten Tonne tendenziell steigen. Dann kommt man in einem System unterschiedlicher Reduktionsgeschwindigkeiten als jemand, der schnell reduziert, irgendwann fast zwangsläufig an den Punkt,... (1/2)
Weil Hamburg Teil eines CO2-Handelssystems ist. Was in Hamburg zu extremen Kosten an Ausstoß vermieden wird, stoßen dann andere aus, die sich die von Hamburg nicht benötigten Zertifikate kaufen, aber Hamburgs Menge CO2 zu reduzieren viel günstiger hätten erreichen können als Hamburg.
Solange die Kosten der Reduktion für die nächste Tonne CO2 in HH sowohl höher sind als irgendwo anders im CO2-Handelsystem als auch als ein Zertifikat für diese, ist es für die Stadt – und für das gesamte System! – sinnvoller (effizienter), wenn HH Zertifikate kauft, statt selbst zu reduzieren.
…eine CO2-Reduktion um 20 t erreichen. Was ist der günstigste Weg?

Antwort: A kauft 20 Zertifikate von B. B reduziert 20 t für 40 € und erlöst 80 €. A zahlt 80 € an B, aber erspart sich Kosten der Reduktion von 100 €. Dies ist die günstigste Lösung, das 20-t-Ziel zu erreichen. (2/3)