Was mir jetzt auf die schnelle einfällt:
- "Braune Karrieren. NS-Protagonisten in Sachsen am Beispiel Dresdens" von Hrg. Pieper, Schmeitzner und Naser
- "Braunes Erbe. Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien" von de Jong

Es ist ein Weckruf. Ein Schrei, endlich aufzustehen, laut zu sein, zu kämpfen.
Für die, die keine Stimme haben.
Für die, die im Dunkeln bleiben.
Für eine Welt, die nicht in Hass und Gleichgültigkeit versinken darf.

Wann reicht es endlich? Wie lange wollt ihr noch Lichterketten anzünden und Weihnachtslieder singen, während die Welt schreit? Weihnachten ist keine Ausrede, die Augen zu verschließen.

Und wir? Wir nennen es „privat“, schauen nicht hin, helfen nicht. Dabei sitzen die Täter nicht irgendwo, sie sitzen neben uns – in der Familie, im Bekanntenkreis.

Auch innerhalb unserer eigenen vier Wände lebt die Gewalt fort. Die Weihnachtsfeiertage ist eine Zeit, die für viele Familien Geborgenheit bedeutet – für andere ist diese Zeit ein wahr gewordener Albtraum. Gewalt gegen Frauen und Kinder nimmt in den Feiertagen häufig zu.

Doch Europa – Trägerin des Friedensnobelpreises – schaut entweder weg oder fördert das Elend bewusst weiter. Redet also nicht von Nächstenliebe, während wir Mauern bauen.

Und während wir Geschenke unter unseren Bäumen platzieren, kämpfen Geflüchtete um ihr Leben – und verlieren es zu Tausenden. Das Mittelmeer ist längst ein Massengrab, die Außengrenzen Europas sind ein Schauplatz der Schande.

Auch Antisemitismus wächst & gedeiht in allen Gesellschaftsschichten. Jüdische Gemeinden weltweit stehen unter Druck, müssen Synagogen bewachen und ihre Identität verstecken. Das ist nicht nur eine Bedrohung für Jüd*innen, sondern ein moralisches Armutszeugnis unserer Gesellschaft.

Europa selbst scheint blind gegenüber den eigenen Widersprüchen zu sein, in dem es mit Ländern kooperiert, die Gewalt und Terror finanzieren um eben diesen nicht auf den Kontinent zu lassen. Dabei wächst und gedeiht dieser Mitten unter uns seit Jahrzehnten.

Der rechte Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein weiterer Weckruf. Ein rechtsextremer Arzt aus Saudi-Arabien zeigt, wie grenzüberschreitend Hass und Terror sind.

Demokratie ist kein Selbstläufer. Es ist ein globales Problem, das die Grundfeste unserer Gesellschaft erschüttert. Wie lange dauert es wohl noch, bis unser Fundament ebenso bricht?

Gleichzeitig bröckeln demokratische Werte in den USA weiter. Trump und seine Gefolgsleute bauen einen klerikal-faschistischen Staat auf. Auch hier sind Millionen Menschen akut bedroht.

Und Europa, die Hüterin der Menschenrechte? Wir sind zu beschäftigt damit, Geschäfte mit der Türkei zu machen – jenem Staat, der islamistische Milizen finanziert und ausrüstet. Es ist eine Schande. Eine Schande, wie die dulden, solange der Preis stimmt.

Besonders hart kann es aber die Minderheiten wie die Kurd*innen treffen, die einst ein Bollwerk gegen den Islamischen Staat (IS) waren. Ihnen droht erneut die Verfolgung, Vertreibung oder sogar Auslöschung.

In Syrien haben islamistische Milizen die Macht an sich gerissen. Der Diktator Assad hat das Land Richtung Russland verlassen. Für viele Muslime im Land ist die Zeit des Aufatmens gekommen – aber auch Ungewissheit für die Zukunft des Landes.

Weihnachten ist in der christlichen Welt eine Zeit des Friedens, der Besinnlichkeit & der Hoffnung. In vielen Teilen der Welt ist das eine Illusion. Während wir im Glanz der Lichter & der Wärme unserer Häuser sitzen, erreicht uns die düstere Realität der Welt nur bruchstückhaft – oft viel zu spät.

Doch dieser Weg ist nicht unumkehrbar. Wir haben die Möglichkeit, unsere Gesellschaft wieder auf den Kurs von Menschlichkeit und Zusammenhalt zu bringen. Aber das wird nur gelingen, wenn wir uns dieser Herausforderung entschlossen stellen – jetzt, bevor es wirklich zu spät ist.

Und es geht darum, für eine Gesellschaft einzustehen, in der Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung verstanden wird.
Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind nicht das Ende, sondern ein weiterer Schritt in eine Richtung, die uns allen Sorge bereiten muss.