Dejan Mihajlović
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Was im Weißen Haus heute passiert ist, ist auf so vielen Ebenen unfassbar verstörend, primitiv und unwürdig. Es ist individuell und psychologisch als auch politisch und gesellschaftlich wichtig, diese Dinge immer beim Namen zu nennen und sie nicht zu normalisieren. Sonst ist die Menschheit verloren.
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Morgen wird übrigens @vonderleyen.ec.europa.eu in #Serbien erwartet. Es wurde heute den ganzen Tag in den serbischen Medien diskutiert, ob und wie sie die Repressionen des Vučić-Regimes ansprechen und die demokratischen Kräfte unterstützen wird. Mal sehen, welche Worte sie finden wird.
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Student*innen aus Novi Pazar werden zu einem 16! Tage (für 16 Leben) langen Marsch aufbrechen. Insgesamt werden mehrere Tausend Student*innen aus ganz #Serbien zu Fuß aufbrechen. Auch zahlreiche Bürger*innen werden sich ihnen anschließen, um am 01.11. gemeinsam der Opfer in Novi Sad zu gedenken.
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Update #Serbien: Die Student*innen, Schüler*innen und organisierte Zivilgesellschaft investieren ihre Ressourcen seit einiger Zeit gezielter, weshalb es weniger (und zeitgleiche) Kundgebungen gibt. Der Fokus liegt auf dem 01. Nov., wo sich der Einsturz des Vordachs am Bahnhof in Novi Sad jährt.
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PS: Alle Schüler*innen hatten in einem Plenum (wie sich auch die Student*innen organisieren) entschieden, in die Blockade zu gehen. Einer meinte, ihre Schule würde (unter den Bedingungen) sowieso den Bach runtergehen und dass sie dann wenigstens nicht schweigen und Widerstand leisten wollen.🫶🏻
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Das hat heute Petar Gardović, ein Student der Fakultät für Politikwissenschaften, in einem Blatt veröffentlicht. Fand die Gedanken und Beschreibung dieser Schüler*innen sehr treffend, weshalb ich sie hier übersetzt an den Thread hänge. (II-11 bedeutet übersetzt ins dt System Klasse 10k) #Serbien
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Text: Sie sind nicht frech. Sie sind mutig. Sie sind nicht unerfahren. Sie sind unverdorben.
Sie sind nicht klein(e Kinder). Sie wurden gezwungen, früher erwachsen zu werden.
Sie sind nicht unreif, weil sie Witze machen.
Sie wissen, was Ungerechtigkeit ist, und sie fallen nicht in die Klauen falscher Autoritäten. Sie sind nicht respektlos. Sie haben ihre eigene Haltung und bleiben ihr treu. Sie haben Respekt vor den Älteren, aber sie wollen nicht, dass jemand, der seiner Position nicht würdig ist, ihr Autoritätsperson ist. Das sind dieselben jungen Menschen, von denen man sagt, sie „starren nur auf ihre Handys und interessieren sich für nichts anderes". Ihr habt die Kinder geweckt - und sie werden euch nicht atmen lassen, bis ihr die bequemen Sessel verlasst, die ihr euch „durch Beziehungen" gesichert habt. Angst ist keine Ausrede, Schweigen ist keine Lösung, Aufgeben ist keine Option. Sei auch du wie II-11!
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Schüler*innen des Gymnasiums Sveti Sava in Belgrad haben nun beschlossen, aus Solidarität ebenfalls in die Blockade zu gehen, bis die Forderungen ihrer Mitschüler*innen am 5. Belgrader Gymnasium erfüllt werden. Hier sieht man Schüler*innen in Novi Sad, die den Protest der Landwirte unterstützen.
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Die Direktorin hat heute Morgen in einem Regime-Sender erklärt, dass ihre Schule „im Belagerungszustand“ sei und der Staat das Problem lösen müsse. Schüler*innen fordern auch, dass alle (19? Regime-kritische) Lehrkräfte, die vor Beginn des Schuljahres entlassen wurden, wieder eingestellt werden.
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Und so gehen die Schüler*innen mit den Medien um, die wie NIUS sind, nur noch viel schlimmer. Er sagt, dass er nur eine Sache zu sagen hat und stimmt die Parole an „Wer nicht springt, der ist ein Ćaci!”. Ćaci werden abfällig Personen genannt, die Teil des Vučić-Regimes sind oder im nahe stehen.
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Ihre Forderungen sind u.a., dass die kommissarische Schulleiterin abgesetzt wird und eine neue Schulleitung aus den Reihen des Kollegiums ernannt wird (und dass die Elternvertretungen gewählt werden und an den Schulgremien teilnehmen können; bisher wurde ihnen das Betreten der Schule verboten.)
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Die Schüler*innen sind ins Schulgebäude und haben die Räume besetzt. Sie haben (wie bei der ersten Blockade zu Beginn des Jahres) Matratzen zum Schlafen organisiert, bitten um Sachspenden (Getränke und Nahrung) und haben kommuniziert, dass die Blockade anhält bis ihre Forderungen erfüllt werden.
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Diese jungen Menschen🫶🏻
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Die Schüler*innen des 5. Belgrader Gymnasiums haben vorhin zur physischen Blockade der Schule aufgerufen, weil die kommissarische Direktorin (deren Amtszeit abgelaufen ist) gegen Schüler*innen und Lehrkräfte vorgeht, die sich kritisch äußern und Eltern hindert, das Gebäude zu betreten. #Serbien
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(Und das machen sie seit März wirklich sehr konsequent. Sehe manchmal sogar täglich Tische an unterschiedlichen Orten, die sie als Gesprächseinladung aufstellen.)
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Zum Abschluss kurze Einordnung zu Vučić: Er scheint international zunehmend isoliert zu sein. Die internationale kritische Berichterstattung über ihn (ua die FAZ in D) hat das politische Wegschauen und Ignorieren erschwert. Seine „Kann mit allen”-Strategie wurde zum „Keine*r will mit dir”-Stand🤷‍♂️
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Meanwhile fahren (bzw. seit Monaten) Student*innen wöchentlich in unterschiedliche Städte und Dörfer (Arbeitsgruppe »Student*in in jedem Dorf«) und reinigen öffentliche Flächen (Wälder, Seen, Straßenränder, Spielflächen usw.). Das geschieht meist in Kooperation mit der Zivilgesellschaft vor Ort🫶🏻
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Viele Schauspieler*innen hielten, entgegen neuer Auflage, am Ende ihrer Aufführungen, beim Verabschieden immer wieder ihre Studienbücher (kleine rote Büchlein) in die Höhe, um ihre Solidarität mit den Student*innen auszudrücken. Das Nationaltheater wurde nun (aus Sicherheitsgründen) geschlossen.
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Gestern Abend gab es in Belgrad vor dem Nationaltheater (Oper, Schauspiel, Ballett) einen Protest mit diversen Reden und Aufführungen. Es gibt neben einem katastrophalen Kulturminister seit kurzem auch neue Auflagen für Künstler*innen, wodurch u.a. alles Politische (Regime-Kritik) untersagt wird
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Es gab gestern wieder landesweit vom Vučić-Regime die organisierten Anti-Protest-Proteste (die nur noch lächerlich sind), mit Polizeipräsenz und Einsatz von Gewalt. Die Zivilgesellschaft ließ sich aber nicht einschüchtern. Hier hindern sie einen Bus mit "gekauften Protestierenden" am Abfahren.
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In Vrbas, wo vor ca 2 Monaten ua die Gewalteskalation begann, haben Student*innen und Zivilgesellschaft einen Protest organisiert. Aus einigen Orten Serbiens sind Menschen mit dem Rad, Fahrgemeinschaften, Bus oder sogar zu Fuß dorthin marschiert. Hier ihr Empfang. (Es gab ne Bühne mit Programm.)
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Lehrkräfte, deren Vertrag nicht verlängert wird, haben kein Recht auf Beschwerde. Seit 2013 (Vučić-Regime) gilt im öffentl. Sektor ein Einstellungsverbot für unbefristete Arbeitsverhältnisse, das bis heute als Druckmittel und Drohmechanismus gegen kritische oder „aufsässige“ Beschäftigte dient.
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Laut Arbeitsgesetz darf in Serbien eine befristete Beschäftigung max. 2 Jahre dauern (danach Anspruch auf unbefristete Anstellung). Es arbeiten aber über 23.000 Lehrkräfte seit mehr als 7 Jahren befristet! Schulleitungen entscheiden jährlich nach eigenem Ermessen, wessen Vertrag verlängert wird.
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Update #Serbien: Es finden weiterhin täglich Proteste, Aktionen zu unterschiedlichen Problemen bzw. Repressionen statt. Heute ging es in Belgrad u.a. um den Bildungssektor. Es ist mittlerweile wirklich allen klar, dass das Vučić-Regime das staatliche Bildungssystem vollständig zerstören möchte.
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(Wer es sich bei YouTube ansehen möchte, kann das hier. Zumindest die erste Stunde. Das Handy hat irgendwann einfach aufgehört zu filmen.🤷‍♂️)
#deinfr Folge 2 – Demokratie-Modellstadt Freiburg: Ein Gespräch mit Peter Behrendt
YouTube video by Dejan Mihajlović
youtu.be
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(Beim Lesen festgestellt, dass die letzten drei Tage bei einer Fortbildung zum Thema Demokratiebildung wohl Spuren hinterlassen haben. Dort wurden u.a. Rassismus, Adultismus, Sexismus, Klassismus usw. diskutiert. Mein Hirn wollte gerade Nussmus hinzufügen.)
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Investiere seit Monaten mehr in ausführlichere (Netz-)Formate, weil sie besser ermöglichen, komplexe Probleme (was zu viele Krisen, wie z.B. die Demokratiekrise, sind) zu erfassen, zu diskutieren und anzugehen. (Sie wirken auch entschleunigend.) Hier geht es um die Idee einer Demokratie-Modellstadt:
#deinfr Folge 2 – Demokratie-Modellstadt: Ein Gespräch mit Peter Behrendt
In dieser Folge von #deinfr spricht Peter Behrendt über die Vision, in der Freiburg sich zu einer Demokratie-Modellstadt entwickeln könnte. Es geht aber auch um viele andere Aspekte von Politik, Führu...
deinfr.podigee.io
Reposted by Dejan Mihajlović
volksverpetzer.de
Bei kaum einem Thema ist die Debatte von der Realität so abgekoppelt wie beim Bürgergeld.

Immer wieder stellen Politiker*innen fast aller Parteien in Talkshows das Bürgergeld als ein Riesenproblem dar und fantasieren wahnwitzige Einsparungen herbei.

#skytok @skylight.social